An dieser Stelle gab es bis Mitte 2015 den Brösel-Blog. Brösel ist am 15. Juni 2015 viel zu früh an einem Kehlkopftumor gestorben. Ich vermisse den Kleinen sehr und stelle hier gern für alle, die Tierschutzhunde, Leishmaniose-positive Hunde, oder lebhafte kleine Terrier besitzen, weiterhin auf diesem Wege Links zu den Themen Hundeerziehung, Auslandshunde, Hundeernährung, Tierschutz und besondere Pflege bei Leishmaniose zur Verfügung.

Mein Brösel

Mein Brösel kam im September 2009 aus Spanien zu mir, als Notfall der Tierschutzorganisation Arme Pfoten e. V. Er war schnellstens ein wunderbarer Hund. Klauen, fleddern, raufen und an der Leine ziehen gehörte schon nach wenigen Wochen der Vergangenheit an, da ich eine wunderbare Hundetrainerin hatte, die mir und dem Hund bei den ersten gemeinsamen Schritten eine echt gute Unterstützung gab. Später machte ich mit Brösel Zielobjektsuche, um ihm eine artgerechte Auslastung zu bieten, denn als kleiner Terrier baute er ohne Kopf-Beschäftigung irgendwann doch Scheisse. Brösel war Leishmaniose "positiv" getestet. Er zeigte auch deutliche Zeichen der LM, weshalb ich ihn beim Tierarzt vorstellte und ihn baldigst auf Medikamente einstellte und ihm purinarmes Futter bereitete. Die LM hatten wir dann ganz gut im Griff, falls man das so nennen kann.
Brösel ist im Frühjahr 2015 schwer an einem Kehlkopftumor erkrankt, der aufgrund der Atemnot erst falsch als Herzproblem eingestuft wurde, und als wir im Sommer wussten, was ihm fehlte und überlegten, wie es weitergehen sollte, hatte er bei einem Tierarztbesuch, der Voruntersuchung für das CT, unerwartet einen schweren Erstickungsanfall, der durch sofortige Sauerstoffgabe und Notfallspritze nicht besser wurde. Er musste sofort erlöst werden, um dem langsamen Erstickungstod zuvorzukommen. Ich hoffe, ich werde über diesen Tag irgendwann hinwegkommen. Es war schlimm.

Brösel war mein größter Liebling und bester Freund, er bedeutete mir mehr als die meisten Menschen um mich herum, da ich viel Zeit mit ihm verbrachte und wir beim gemeinsamen Training zu einem eingeschworenen Team zusammenwuchsen.

Allen Hundehaltern, die einen Notfall, ob nun medizinisch oder seelisch oder beides, adoptiert haben, gratuliere ich zu ihrer Tierliebe und zu dem steinigen, aber guten Weg, den sie sich entschieden haben, gemeinsam mit ihrem Hund zu gehen. Brösel lernte leicht und schnell - vor Tierärzten hatte er allerdings bis zuletzt eine große Angst, und Tierarztbesuche waren nicht einfach. Dies ist mir nicht gelungen, "wegzutrainieren". Weiterhin traute er fremden Menschen nicht und wich ihnen aus, wenn sie ihn streicheln wollten. Hier wünschte ich, ich hätte mehr Wissen über Misstrauen bei Hunden gehabt - ich hätte ihn besser beschützt und dies nicht auf die leichte Schulter genommen. Brösel brauchte Klarheit und feste Regeln, dann war er der größte Schatz, den man sich vorstellen kann.

Bilder von Brösel

Mein Bröselchen
Im Wald, da sind die Hunde - hier: im Sachsenwald
An der Elbe kann man genausogut ma' ein Loch buddeln, wenn man schon ma' da ist!
Sonne tanken ist gaaanz wichtig!
Schläfchen geht immer
Mit Jan in Boberg
Für Fotos posieren: dooooof!

Elbluft schnuppern - stinkt nach Teer, Salz, Schmodder und altem Fisch. Mit anderen Worten: lecker!

Brösel hat sich in den Hintern beissen lassen - nun erstmal Kragen anziehen, damit er die Wunde nicht leckt
In Boberg sind wir am liebsten. Geniale Landschaft, ideal für ZOS!

Play tough - sleep hard!
Brösel nutzt jeden Zentimeter der Decke.
Brösel mit seinen steinernen Buddies
Zu hart gespielt - Kralle abgebrochen.
Zuhause ist es am schööönsten

Goldene Regeln für Hundehalter

Hier meine Erfahrungen, auf wenige Tipps & Tricks zusammengedampft:

1. Goldene Regel: Ruhe bewahren, niemals die Ruhe verlieren, egal was passiert, ruhig weiteratmen und bewusst entscheiden, was zu tun ist

Rege dich nie, nimmer, nicht auf, wenn dein Hund Blödsinn macht - auch nicht, wenn er gefährlichen Blödsinn macht oder etwas für dich Peinliches tut. Einen Hund anschreien, an der Leine/Halsband reissen, oder gar schlagen hilft weder dir noch deinem Hund. Im Gegenteil: dein Hund verliert das Vertrauen in dich und speichert dich in seinem Hunde-Gedächtnis negativ ab - oder sogar als mögliche Bedrohung. Also: Selbst, wenn dein Hund gebissen wurde und sich gern in den Tierarzt verbeissen würde, der gerade versucht, ihm zu helfen, sodass du ihn mit festem Griff halten musst, tue auch dies ruhig und besonnen und nie verbunden mit Grobheit oder Anschreien. GERADE in Ausnahmesituationen, Stresssituationen und wenn etwas passiert ist - immer ruhig bleiben und deinem Hund helfen, damit fertig zu werden.

2. Beschütze immer deinen Hund vor allen möglichen Gefahren und sei vorausschauender als er

Dein Hund hat gewisse Ängste? Große Männer sind suspekt? Silvesterraketen versetzen ihn in Panik? Tja, so geht es vielen Hunden. Gut, wenn ihre Besitzer sie schützen, sich vor sie stellen, Leute, die sie antatschen wollen, freundlich, aber bestimmt wegschicken, Silvester mit ihnen auf eine abgelegene Ostseeinsel fahren und in der zwischenzeit mit ihnen Knalltraining machen. Nehme deinen Hund nicht auf die klassische linke Seite (schließlich sind wir ja keine Jäger, die ihr Gewehr rechts und den Hund links haben müssen, gell), sondern immer auf die sichere Seite: das ist die Seite, wo keine Autos oder Fahrräder fahren, wo keine Bedrohung entgegenkommt ... Wenn bedrohliche Hunde entegenkommen, gehe einen Bogen je nach Aufgeregtheit; ist dein Hund cool, gehe näher vorbei, regt er sich auf, mache einen größeren Bogen. Fordere deinen Hund, aber immer so, dass er lernt und nicht überfordert wird. Schütze ihn (gerade, wenn es ein Notfallhund mit Problemen ist!) vor Aufregung, Kälte, Schmerzen und Leid. Aber verwöhne ihn nicht dabei. Lasse ihn wissen, dass du schon vor ihm Gefahren bemerkst und ihn absicherst. Übe mit ihm Frustrationen auszuhalten, freundlich zu sein und cool zu bleiben - und belohne ihn mächtig für jeden Fortschritt! Er wird dich im Gegenzug lieben und bewundern.

3. Spiele, wandere und trainiere mit deinem Hund - er braucht es so sehr

Egal, welcher Rasse dein Hund angehört und wie alt er ist: er muss spielen und lernen. Spiele mit deinem Hund täglich und intensiv, nicht so ein Spiel, wo du nur den Ball wirfst und nebenbei am Handy telefonierst. Sondern etwas, wo der Hund sich anstrengen muss, wo er List, Instinkte und Nase einsetzen muss, um am Ende die "Beute" zu erlangen. Wo er mit dir zusammen arbeitet und am Ende dafür mächtigst entlohnt und gelobt wird! Körperlich auslasten ist nichts, wenn man nicht gleichzeitig mit dem Hund "arbeitet" und ihm geistig-seelisch auch etwas bietet, was hundgerecht und seiner Intelligenz und körperlichen Leistungsfähigkeit entspricht! Spielen, ausgiebig in der Natur spazierengehen und trainieren gehört dazu! Dein Hund ist dein Kumpel! Zeige ihm, dass du auch sein Kumpel bist, mit ihm zusammen tolle Beute ergatterst und spannende Streifzüge mit ihm machst. Diese gemeinsamen Erlebnisse sind die Grundlage der Mensch-Hund-Beziehung, alles Weitere baut darauf auf.